









- Veröffentlichung07.04.1951
- RegieBilly Wilder
- ProduktionsländerVereinigte Staaten
- Dauer110 Minuten
- GenreDrama
- Cast
- IMDb Rating8/10 (183489) Stimmen
Vorstellungen
Leider gibt es keine Kinos.
Filmkritik
Als der Tonfilm seinen Siegeszug antrat, wurden bedeutende Stummfilmschauspieler aufs tote Gleis geschoben. Ihr Ruhm zerfiel vor dem bitteren "they never come back". Gloria Swanson" tatsächlich ebenso in Vergessenheit geraten, lebt eine solche Drehbuchstory nicht ohne Selbstverleugnung peinlich erschütternd nach. Leider liebäugelte der hochbegabte Regisseur mit dem reißerischen Effekt. Bei altem Mut zur Offenheit drückte er damit die im Kern echte Tragödie stellenweise zum Gegenstand taktlosäußerlicher, ordinärer Schaulust herab. - Mit einer sehr geschickt gehandhabten Rückblende beginnt die Flucht des in Hollywood gescheiterten Drehbuchautors Joe Gillis vor seinen Gläubigern, die sein neues Auto wegpfänden wollen. Am Sunset Boulevard (Straße prominenter Filmstars) steuert er durch Zufall in den verwilderten Park einer halb verfallenen Villa. Hier lebt Norma Desmond zurückgezogen hinter einer Mauer von Erinnerungsstücken in dem Wahn, sie sei hoch immer der begehrte und gefeierte Star von einst. Gillis erhält den Auftrag, ein konfuses Filmmanuskript Normas zu bearbeiten. Er ist zu gutmütigt, ihr die harte Wahrheit zu sagen, aber auch zu schwach, ihr Geld zu verschmähen. So läßt er sich von der Diva aushalten, die sich mit der Leidenschaft der alternden Frau an den jungen Mann klammert. Erst die Begegnung mit einer jungen Kollegin treibt ihn zum Entschluß: er schleudert der liebegirrenden Hysterikerin die Wahrheit ins Gesicht und verläßt das Haus. In ausbrechendem Wahnsinn erschießt sie ihn und gebärdet sich bei der Verhaftung durch die Polizei als Diva vor dem großen Auftritt. Die Kameras der Wochenschaureporter, assistiert von Normas Diener (ihrem ersten Ehemann und Regisseur), registrieren geschäftig den grauenhaften Vorgang. - Psychologisch fesselt vor allem die Person des Schriftstellers - ein Opfer schwächlicher Nachgiebigikeit mit der Konsequenz moralischen Versagens, dessen Auswirkungen durch die revolverhafte Gewaltlösung verschüttet, statt verdeutlicht werden. Ungleich grell dagegen wirkt die in stummfilmisch-mimische Übersteigerung gepreßte Gestalt der Norma Desmond, die nicht, wie es den Anschein haben soll, infolge äußerer Ereignisse in geistige Umnachtung fällt, sondern in der Öde des gottlosen (und damit inhaltsleeren) Daseins an einer grundfalschen Lebens-, Ehe- und Liebesauffassung zerbricht. Halbdokumentarer Stil (Cecil B. de Mille inmitten der Paramount-Studios) und optisch großartige Intensität des meisterhaften Films dürfen nicht dazu verführen, seine Realistik gedankenlos hinzunehmen. Gr.