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Der Hund von Baskerville

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Leider gibt es keine Kinos.

Wenn fast jedes Remake neben seinem vergangenen Original abfällt, so gilt das in diesem Falle eher mehr als weniger. Das fängt mit dem Drehbuch an, in dem es keine einzige falsche Spur mehr gibt. Der Zuschauer hat nicht, wie im stilechten Kriminalroman aller Zeiten, quasi mit dem Detektiv aus einer Reihe Verdächtiger den Täter mittels Indizien, Psychologie oder Tricks zu ermitteln; vielmehr unternimmt dies "Sherlock Holmes" für sich in geradlinigem Einzelgang, der mit Spötteleien gegenüber dem jetzt uninteressant-vernünftigen Watson kaum noch geziert ist. Holmes ist dabei nicht mehr der gute alte Denkspieler von einst; hier setzt sich nur ein schneidiger, teils sogar anmaßender Tausendsassa in Szene. Ein wenig britischer Trockenhumor wurde in. die Gestalt des emeritierten Bischofs gesteckt. Ansonst läuft die bekannte Handlung in unverrückbarem Gleis dahin, um nur dann (in Technicolor buchstäblich) melodramatisch ausmalend zu verweilen, wenn das widerwärtig Spannende und Grausame gezeigt werden kann. Da verkörpern kein Ponto und Kayssler mehr klassisch gewordene Figuren, wie in der alten deutschen Wiedergabe (fd 7678), sondern man spielt als Kostümstück bemüht einen Conan Doyle "nach", wo doch das ausgezeichnete Erstwerk nicht technisch gestorben, sondern noch durchaus aufführbar ist. War es, wie auch in anderen Fällen, zu klug, zu elegant für unsere Gegenwart mit ihrem vergröberten Geschmack?

Veröffentlicht auf filmdienst.deDer Hund von BaskervilleVon: Sa. (9.10.2024)
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