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Filmkritik
Nachdem ein U-Boot sein Fischerboot gerammt hat, das dadurch leck schlug, und der Fischer das Sehrohr des Unterwasserbootes mit bloßer Faust zertrümmerte, wandert der "Mücke" genannte Mann (Bud Spencer) durch die Hafenkneipen seines Heimatortes. Dabei stößt er auf eine Gruppe US-amerikanischer GIs, die den Mund recht voll nehmen und eine Schlägerei provozieren. Mücke greift ein und gerät dabei an den Trainer der US-Army-Footballmannschaft (Raimund Harmstorf). Man erahnt die weitere Handlung: Mücke stellt aus einheimischen Jünglingen eine Mannschaft auf und gewinnt gegen die brutal agierenden US-Boys, indem er, als die meisten seiner Spieler verletzt sind, selbst auf den Platz geht und alles, was sich ihm entgegenstellt, umrennt.
Actionszenen machen einen Unterschied
Das ist der Plot dieser auf schnellen Verbrauch hin produzierten Massenware. Lediglich an der Inszenierung der im Mittelpunkt stehenden Actionszenen erkennt man gewisse Qualitätsunterschiede im Prügel-Genre. Regisseur Michele Lupo reicht aber in keiner Szene an den Einfallsreichtum früherer Bud-Spencer-Regisseure wie etwa Giuseppe Colizzi oder E.B. Clucher) heran; Lupo fällt schlicht nichts ein.
"Sie nannten ihn Mücke" wirkt wie ein am Computer konzipierter Mammutshowkampf, in dem ein Ringrichter die übelsten Fouls verhindern soll, aber etliche Härten durchgehen lässt. Die deutsche Synchronisation arbeitet überdies mit versteckten Zweideutigkeiten, damit auch die Erwachsenen etwas zu lachen haben. Peinlich wird es, wenn Mücke zwei arbeitslose Jugendliche, die sich kriminell entwickeln, mit Schlägen und Drill "resozialisiert".
Hemmungslose Schlägereien
Auch im sportlichen Wettkampf ist der Gegner lediglich dazu da, Aggressionen zu schüren und auszuleben. "Nichts ist undenkbarer, als dass Jugendliche, die den Großteil der Spencer-Fan-Gemeinde ausmachen, durch den Besuch eines solchen Films zu Aggressivitäten stimuliert würden", beruhigt der Verleih in einer Pressemitteilung. Solche oberflächlich-naiven Äußerungen entsprechen der Fahrlässigkeit an, mit der "Sie nannten ihn Mücke" hemmungslose Schlägereien als Unterhaltung und Konfliktlösung anpreist.