Filmplakat von Underworld: Blood Wars

Underworld: Blood Wars

91 min | Action, Horror | FSK 16
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Szenebild von Underworld: Blood Wars 2
Szenebild von Underworld: Blood Wars 3
In UNDERWORLD: BLOOD WARS (3D), der Fortsetzung der legendären Blockbusterreihe, muss Vampirin und Todeshändlerin Selene (KATE BECKINSALE) die brutalen Attacken des Lykaner-Klans und der Vampire, die sie verraten haben, abwehren. Zusammen mit ihren einzigen Verbündeten David (THEO JAMES) und dessen Vater Thomas (CHARLES DANCE), gilt es, den ewigen Kampf zwischen Werwölfen und Vampiren zu beenden, selbst wenn sie dafür das ultimative Opfer bringen muss. (Quelle: Verleiher)
Underworld 5: Next Generation setzt dort ein, wo Underworld Awakening endete: Vampir-Kriegerin Selene (Kate Beckinsale) findet sich nach ihrem langjährigen Koma in einer Welt wieder, in der Menschen von der Existenz von Vampiren und Werwölfen wissen und mit allen Mitteln versuchen, beide Clans auszuradieren. Zwar konnte Selene ihre Hybrid-Tochter Eve mithilfe von David (Theo James) zuletzt aus der Gefangenschaft befreien, doch das heißt noch lange nicht, dass die Jagd auf ihre Rasse damit ein Ende gefunden hat.

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Filmkritik

„Ich habe nichts mehr. Alles ist verschwunden. Meine ganze Existenz. Ich bin verhasst bei Vampiren und Lycanern“, hört man die Heldin Selene eingangs mit melancholischer Stimme aus dem Off. Sie wirkt kaum gealtert und wird von Kate Beckinsale gespielt, im erotisierenden Lederdress, im gleichen Gewand wie vor 13 Jahren beim Auftakt der „Underworld“-Serie, wo sie in einer ebenfalls verregneten Londoner Nacht auf einem Dachsims den ersten Film (fd 36 319) einleitete - eine Catwoman der Apokalypse. Sich in diesem Universum eines seit Jahrtausenden tobenden Kampfes zwischen Vampiren und Lycanern (so heißen hier die Werwölfe) zurechtzufinden, ist für Zuschauer, die keinen der vier Vorgängerfilme gesehen haben, trotz solcher Erklärungen nicht einfach. Man kann sich damit behelfen, dass man sich diesen Kampf, bei dem Menschen nicht einmal als Statisten in Erscheinung treten, als einen klassischen Klassenkampf und die Welt als Klassengesellschaft vorstellt. Die Lycaner verkörpern darin der Proletarier. Schmutzig, körperlich-triebhaft und in Rudeln organisiert, werden sie von „basic instincts“ beherrscht. Die Vampire wirken demgegenüber wie überfeinerte, dekadente, von Todesblässe angekränkelte Aristokraten. Individualistischer und zivilisierter zwar, aber auch dem Untergang geweiht und letztlich untot. „Wir verlieren diesen Krieg“, klagt eine Vampirfrau schon früh in der neuen Fortsetzung, was die Sympathien klarmacht: Das Publikum fühlt mit dem „Wir“, den Vampiren, zu denen auch Selene gehört, obwohl sie, seit der Liebe zu einem Werwolf, aus ihrer Gemeinschaft ausgeschlossen wurde. Die gemeinsame Tochter wird von beiden Eltern gesucht und ist selbst für die Mutter nicht zu finden. So sind in „Underworld: Blood Wars“ bereits mehrere mögliche Fortsetzungen angelegt. Bemerkenswert an diesem B-Movie-Epos von erstaunlicher Langlebigkeit ist vor allem der Umstand, dass es sich um ein europäisches und kein US-amerikanisches Franchise handelt. Gedreht wurde in Großbritannien, der tschechischen Republik und in Skandinavien. Ebenso bemerkenswert ist, dass nicht nur das Drehbuch von Cory Godman, sondern auch die Regie von einer Frau stammt: der in Deutschland geborenen, in den USA lebenden Anna Foerster, die als Kamerafrau von Roland Emmerich erste Sporen verdient hat. Ihr Spielfilmdebüt ist eine gelungene Arbeit, deren „weibliche“ Note in verstärkter Sensibilität, Verzicht auf übertriebene Brutalität und feministischen Momenten erkennbar ist: Frauen kämpfen, reden und denken hier besser als die altmodischen Herren. Im Design mischt sich „Heavy Metal“ und Vampir-Mythologie mit einem Hauch von „Games of Thrones“ – ein drittes Volk tritt auf, dass an die Elben bei Tolkien erinnert, am Ende aber zu den Vampiren hält. Wer politische Kontexte hineindeuten will, wird durchaus fündig. Es geht um Pluralität, um das Zusammenleben verschiedener Völker und um den Anti-Terror-Kampf. Das Wichtigste aber ist wohl, dass diese Mischung aus Film noir und schwarzer Romantik, Fetischismus und Dekadenz Spaß macht und schön anzusehen ist.

Veröffentlicht auf filmdienst.deUnderworld: Blood WarsVon: Rüdiger Suchsland (5.2.2025)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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